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ÖDP besucht Bio-Hof Joas

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „ÖDP im Gespräch“ hatte der ÖDP Kreisverband Main-Tauber diesmal nach Wertheim-Dörlesberg in den Biohof Joas eingeladen. Fritz Joas, der gemeinsam mit zwei Söhnen den Hof unter dem Motto „Gut für Mensch, Tier und Natur“ führt, gab bei einer Hofbesichtigung interessante Einblicke in die Grundsätze ökologischer Landwirtschaft und die Erfordernisse artgerechter Tierhaltung nach Bioland-Vorgaben.

1993 hatte die Familie Joas den im Jahr 1960 erbauten Hof übernommen, 1998 auf ökologischen Landbau umgestellt und seit 2000 dem Bioland-Verband angeschlossen. Heute werden 160 Hektar landwirtschaftliche Fläche bearbeitet und 40 Kühe gemolken. Um den „Komfort“ für die Tiere zu erhöhen, wurde der 1972 erbaute Stall vor zwei Jahren erweitert und umgebaut, so dass die Kühe nach Belieben vom Stall in den Freilauf wechseln können, wenn sie sich nicht sowieso auf der Sommerweide befinden.  Die Milch der Kühe, die nur mit hofeigenem Futter – nach Bioland-Richtlinien - ernährt werden, wird unter anderem von der Kirchenkäserei Sindolsheim zu Käse, Quark und Joghurt verarbeitet. Diese können direkt auf dem Joas-Hof erworben werden, wovon die Teilnehmer der Veranstaltung gleich reichlich Gebrauch machten. Auch kann frische, unbehandelte Kuhmilch täglich zur Melkzeit der Kühe abgeholt werden. 
Beim Rundgang über den Hof konnten die Teilnehmer nicht nur die Kühe und Kälber aus nächster Nähe begrüßen, sondern auch die neu erbaute Lagerhalle mit den Getreidesilos bestaunen. Der Biohof Joas baut überwiegend „Spezialfrüchte“ an, zum Beispiel Buchweizen, Lupine, Emmer, Hirse und anderes Urgetreide.
Einige Sorgen bereitet Joas derzeit seine Biogasanlage, die er je etwa zur Hälfte mit Kleegras und mit Gülle betreibt. Durch geplante Änderungen bei der Einspeisevergütung sei deren wirtschaftlicher Betrieb jedoch massiv gefährdet. Um die Anlage weiterhin als „Kleinanlage“ betreiben und den im eigenen kleinen Blockheizkraftwerk erzeugten Strom gewinnbringend ins Stromnetz einspeisen zu können, würde er die Gülle von etwa 200 Kühen benötigen. Diese Steigerung sei von ihm aber weder gewollt noch aufgrund der ihm zur Verfügung stehenden Fläche zum Futteranbau möglich.  
Im Anschluss an die Hofführung beantwortete Joas noch Fragen seiner interessierten Zuhörer, zum Beispiel, was er als Biobauer sich von Politik, Handel und Verbrauchern wünsche. Vor allem sei dies, dass der Kunde bereit sei, für gute Qualität auch einen entsprechenden Preis zu zahlen. Dazu sei es wichtig, dass die Politik die Verbraucher entsprechend informiere und dass auch die Verkäufer im Handel qualitätsbewusst beraten. Die Bewahrung der Erde, so Joas abschließend, sei ein Auftrag an alle Menschen. Er versuche, mit der Wirtschaftsweise seines Hofes seinen Teil dazu beizutragen. 

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